Ertrinkungsfälle und (nicht genehmigte) Medikamentengaben in Kinderkurheimen
Münster/NRW, April 2025 – Fünf ehemalige Verschickungskinder – Eleonore Lubitz, Karin Geesink, Maria Dickmeis, Detlef Lichtrauter und Karl-Joseph Dieckmann – haben im LWL-Archivamt für Westfalen in Münster gemeinsam mit der Historikerin Carmen Behrendt verschickungsbezogene Akten gesichtet. Dabei stießen sie auf erschütternde Dokumente: Belege für Ertrinkungsunfälle während Kuraufenthalten sowie für nicht genehmigte Medikamentengaben. Diese Enthüllungen werfen neues Licht auf verdrängte Kapitel der Kinderkurgeschichte.
Unterstützt wurden sie im Archiv durch den engagierten Archivar Hans-Jürgen Höötmann sowie Dr. Stefan Schröder, die den Zugang erleichterten und Recherchehinweise zur Verfügung stellten. Das Team sichtete Hundertfach Kurakten aus dem Bestand Nr. 620 des LWL-Archivamtes, der für die Abteilung Erholungs- und Heilfürsorge der Nachkriegszeit verantwortliche Dokumente enthält Kinderverschickungen NRW.
Der Austausch vor Ort war eingebettet in die Philosophie des Projekts: Citizen Science – ehemalige Verschickungskinder werden befähigt, mithilfe professioneller Begleitung aktiv bei der Aufarbeitung mitzuwirken. So gewinnen sie Wissen und Handlungssouveränität zurück
Kontakt bei Rückfragen:
Michaela Stricker
Projektleitung CSP-KV-NRW
Citizen-Science-Projekt-Kinderverschickungen-NRW
Michaela.Stricker@akv-nrw.de
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