Langzeitfolgen der Kinderverschickungen verstehen
NRW, Januar 2025 – Viele ehemalige Verschickungskinder berichten bis heute von seelischen und körperlichen Belastungen, die auf ihre Erfahrungen in Kinderkur- und Verschickungsheimen zurückgehen. Um Fachleute im medizinischen und therapeutischen Bereich gezielt zu unterstützen, hat Klaus J. Schmidt-Bucher, M.A., Psychotherapeut (Psychotraumatologie), eine spezielle Informationsschrift für Behandler:innen verfasst.
Die Broschüre steht auf der Website www.kinderverschickungen-nrw.de/info-fuer-behandler
Seelische Verletzungen wirken auch nach Jahrzehnten
Die Infoschrift macht deutlich: Traumatisierungen aus der Kindheit können sich selbst Jahrzehnte später noch auswirken. Über körperliche Prozesse – wie etwa eine erhöhte Cortisol-Ausschüttung – können seelische Verletzungen die Gesundheit beeinträchtigen.
„Wichtig ist zu verstehen, dass diese Zusammenhänge möglich, aber nicht zwangsläufig sind“, betont Schmidt-Bucher. „Jede betroffene Person hat individuelle Selbstheilungskräfte und gesunde Anteile, die einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf haben.“
Selbstheilung fördern
Die Broschüre unterstreicht den hohen Stellenwert von Achtsamkeit, Entspannung und stabilen sozialen Kontakten. Diese Schutzfaktoren können die gesundheitlichen Risiken deutlich verringern – selbst im hohen Alter.
Ziel: Aufklärung und Sensibilisierung
Mit wissenschaftlichen Belegen und praxisnahen Hinweisen bietet die Infoschrift eine wertvolle Grundlage für Fachkräfte, die Patient:innen mit diesem Hintergrund begleiten. Gleichzeitig ermutigt sie Betroffene, ihre Ressourcen wahrzunehmen und zu stärken.
Kontakt bei Rückfragen:
Michaela Stricker
Projektleitung CSP-KV-NRW
Citizen-Science-Projekt-Kinderverschickungen-NRW
Michaela.Stricker@akv-nrw.de
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