Name: G.W.A.
verschickt aus: Wuppertal
Ein Jahr später (Anm. der Redaktion: 1958 Frielingsdorf) musste ich nach Holland zur Erholungskur. Der Aufenthalt dort war angenehm, aber ich hatte Heimweh zum Umfallen, aber ich musste die 6 Wochen aushalten.
Rücksicht auf meine Krankheit (Anm. der Redaktion: früher offene TBC) hat keiner genommen. Alle 2 Wochen zum Lungenfacharzt. Für diese Stunden hatte ich meine Mama für mich allein, nach jedem Arztbesuch waren wir im Café und haben Kuchen gegessen. Toll! Trotz aller Schlänge und Erniedrigungen bangten meine Eltern um mein Leben. Irgendwann waren die Öffnungen der Lunge verkapselt und ich galt als geheilt. Was jedoch nichts mit den Aufenthalten als Erholung zu tun hatte.
Aufgewachsen und meine früheste Jugend habe ich mit meinen Eltern und sechs Geschwistern in Wuppertal-Langenfeld erlebt. Mein Vater war katholischer Kirchenangestellter, meine Mutter kümmerte sich um den Haushalt und Kinder. Es herrschte ein strenges Regiment, mein Vater war der König, alle anderen hatten ihm zu gehorchen. Bei Missfallen oder Vergehen, z.B. beim Mittagsschlaf meines Vaters, wurde mit dem Bambusstab auf das entsprechende Kind eingeschlagen. Einmal hat er mich umsonst geschlagen und er meinte, dann ich einmal Schläge gut.
Anonymisierungs-ID: aqw