Zweite Sitzung Runder Tisch – die Ergebnisse

Runder Tisch Familienministerium
Fotograf Detlef Lichtrauter Dieses Mal war das NRW Familienministerium Gastgeber für den Runden Tisch

Runder Tisch Verschickungskinder tagt am 26.09.2023 im Familienministerium Düsseldorf.  

In dieser zweiten Sitzung wurden die Schwerpunkte für die Aufarbeitung beschlossen.

Vertreter:innen der Träger, zweier Ministerien und zwei Betroffenen Vertreter vom Verein „Aufarbeitung Kinderverschickungen NRW e.V.“  (AKV) setzten sich für die umfassende Aufklärung und Aufarbeitung der Kinderverschickungen in Nordrhein-Westfalen ein. Das Ziel des Runden Tisches ist es, die Geschichte und die damit verbundenen Erfahrungen  von Verschickungskindern in den Blick zu nehmen und den betroffenen Menschen Hilfen zu bieten.

Die Aufarbeitung umfasst vier Schwerpunkte: 

    1. Antrag und Diagnose: Im ersten Schritt wird sich intensiv mit dem Prozess der Antragstellung und Diagnose vor der Verschickung auseinandergesetzt. Es sollen Fragen bezüglich der Verfahren und der Praxis der Kurverschreibung sowie der Feststellung der Kurbedürftigkeit geklärt werden.
    1. Steuerung, Transport und Kurlandschaft: Der zweite Schwerpunkt widmet sich der Organisation der Kinderverschickung. Hierbei werden Fragen zu den Abläufen und den Verantwortungsstrukturen bei Steuerung, Verteilung und Transport der Kinderverschickung erörtert. Für Detlef  Lichtrauter, 1. Vorsitzender AKV, ist folgende Frage besonders wichtig: „Wo gab es Heime in welcher Trägerschaft?“
    1. Kuraufenthalt:  Hier liegt der Fokus auf den strukturellen und ideologischen Bedingungen, die Gewalt während des Kuraufenthalts ermöglicht haben. Dieser Bereich ist von besonderer Bedeutung, da er die unmittelbaren Erfahrungen der Verschickungskinder betrifft. Ebenso werden die Themen Heimaufsicht und Medikamenteneinsatz behandelt.
    1. Erkenntnisse und Konsequenzen: Der vierte Baustein der Aufarbeitung wird die Untersuchung individueller und gesellschaftlicher Folgen, möglicher Hilfsmaßnahmen für Betroffene, weiterer Aufarbeitung sowie Prävention sein.

Um diese Schwerpunkte zu vertiefen und umfassende Erkenntnisse zu gewinnen, werden spezielle Arbeitsgruppen Fachtagungen organisieren, Fragenkataloge für die kommenden Sitzungen erarbeiten und konkrete Arbeitsaufträge für die damals beteiligten Akteure der Kinderverschickung entwickeln.

Prof. Dr. Johannes Richter informierte über ein Hamburger Lehrforschungsprojekt zu Erfahrungen von Verschickungskindern. „Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur umfassenden Aufklärung und Aufarbeitung der Kinderverschickung in Nordrhein-Westfalen.“ erklärt Johannes Richter, stellv. Vorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Hamburg. 

Prof. Dr. Silke Gahleitner, Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit aus Berlin, referierte über die Spätfolgen von (früh-)kindlichen Traumata und sagte: „Lassen Sie nicht zu, dass Ergebnisse der Forschung über die Kinderverschickung von Institutionen oder politischen Interessengruppen funktionalisiert werden.“

„Wir haben in der zweiten Sitzung des Runden Tisches konkrete Fortschritte erzielen können“, freute sich der Betroffenen Vertreter, Joachim Desens.

 Detlef Lichtrauter und Joachim Desens sind weiterhin entschlossen: „Wir stellen die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt und setzen uns weiter für ihre Belange ein.  

Wir stellen die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt und setzen uns weiter für ihre Belange ein.

Detlef Lichtrauer runder Tisch

Newsletter-Anmeldung

SPENDEN

Vielen Dank, dass Sie sich für eine Spende interessieren:

AKV NRW e.V.

IBAN DE98 3206 1384 1513 1600 00

Für eine Spendenquittung bitte eine E-Mail an:
Detlef.Lichtrauter@akv-nrw.de