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23669 Timmendorfer Strand, 1965

Als ich diesen erbrach wurde ich mehrmals ins Gesicht geschlagen und musste das Erbrochene aufessen.

Von: B.D.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist B. D. Ich wohnte mit meinen Eltern in Gelsenkirchen. Heute lebe ich in Baden-Württemberg.

Ich bin über Facebook “Report Mainz” aufmerksam geworden.

Ja, auch ich bin von meinen Eltern mit den” Besten Absichten” verschickt worden.

Es waren die Schlimmsten Erlebnisse in meinem Leben. Ich war eigentlich ein fröhliches ständig schnabbelndes Mädchen. Bis zu dieser Verschickung. Es war ca. 1965 am Timmendorfer Strand. Die Postkarten an meine Eltern die ich diktierte voller Heimweh, wurden gefälscht.

Angeblich ginge es mir Super! Ich musste immer Tabletten einnehmen. Die anderen Kinder sagten: ich würde stinken! Klar wurde ja auch nie gewaschen, bzw. durfte mich nicht waschen. Ich wurde krank und musste den ganzen Tag in einem verdunkelten Raum liegen. Den Strand und das Meer hatte ich in dieser Zeit niemals gesehen. Die schlimmste Erinnerung, die ich noch habe war, dass ich auf einer Liege lag und von einer Betreuerin gefüttert wurde mit Möhreneintopf. Als ich diesen erbrach wurde ich mehrmals ins Gesicht geschlagen und musste das Erbrochene aufessen. Das weiß ich sogar heute, nach 55 Jahren noch. Mein Vater, mit dem ich gestern telefonierte, meinte: ich wäre komplett traumatisiert zurückgekommen. Ich hätte Angst gehabt. War furchtbar still und eigentlich ein ganz anderes Kind. Bis heute bin ich nicht konfliktfähig. Ich kann nicht NEIN sagen. Ich habe wenig soziale Kontakte, da ich Nähe nicht lange ertrage. Meine Arbeitsstellen wechsele ich ständig, da ich allem immer aus dem Wege gehe. Meine Eltern hatten es gut gemeint, und ich mache Ihnen keine Vorwürfe. Aber irgendwie bin ich ein sehr schwieriger Mensch geworden.

Mit den freundlichsten Grüßen

Anonymisierungs-ID: aeq

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