Von: C.A.B.
Name des Trägers: Arbeiterwohlfahrt
Dauer der Verschickung: 6 Wochen
Bericht: Ich bin 1976 mit meinem 4 Jahre älteren Bruder nach Bad Sooden Allendorf verschickt worden.
Das Heim hieß Haus Sickfeld Lotz.
Ich war 6 Jahre alt und mein Bruder 10 Jahre alt.
Wir wurden mit Kleiderbügeln geschlagen, mussten immer leise sein.
Mittagsschlaf und absolute Ruhe waren Pflicht.
Wir hatten immer großen Hunger und Durst.
Es gab fast immer nur Nudeln mit kalten Kirschen. Wir hatten alle Haarverlust und Ekzeme auf der Kopfhaut.
Wir haben meistens nichts zu trinken bekommen mussten unendlich weit laufen.
Mein Bruder konnte ein bisschen schreiben-der Brief wurde zerrissen.
Wir waren einmal auf einen Spielplatz, da war eine Seilanlage, wo man sich dranhängen konnte. Die Betreuerin sagte, dass sie mich auffangen würde, ist dann aber zur Seite gesprungen, so dass ich mit voller Geschwindigkeit gegen einen Holzpfahl geknallt bin.
Ich habe ins Bett gemacht und musste dann diese riesigen Laaken in der Badewanne waschen.
Dort gab es eine Treppe runter zum Esssaal, die wurde ich hinuntergestoßen.
Es war einfach nur schrecklich und wir leiden heute immer noch unter diesen schrecklichen Erlebnissen.
Anonymisierungs-ID: aly
