Von: U.M.
Name des Trägers: Jugendamt Wuppertal ?
Kostenträger: Privat oder Jugendamt oder Krankenkasse?
Dauer der Verschickung: 6 Wochen
Bericht: In dem „Kinder – Erholungsheim“ gab es keine positive Betreuung.
Es gab kasernenmäßige Ansagen im großen Essenssaal und im großen Schlafsaal.
Post nach Hause wurde abgefangen, ist nie angekommen.
Es gab regelmäßige „Duschvorgaben“ beim Nacktduschen in Duschräumen, in denen ich mich sehr unwohl fühlte, durch die Beobachtung der weiblichen Kräfte.
Es erinnerte mehr an Gefängnisverwaltung als an pädagogische Betreuung.
In dem großen Ess-Saal war jeder gezwungen, das zu essen, was auf dem Teller war, es kam täglich vor, dass sich Kinder übergeben mussten.
Wenn das geschehen war, mussten die Kinder das Erbrochene vom Teller wieder aufessen. So ist es auch mir passiert.
In den Schlafräumen, wo sehr viele Kinder schlafen sollten, gab es zur Nachtruhe immer ein furchtbares Gejammer von einigen Kindern, die entweder ängstlich oder traurig waren. Man musste sich als Kind unter den Bettdecken verstecken, damit man nicht unangenehm auffiel, beim Weinen oder Schluchzen.
Wenn man doch erwischt wurde, wurde man aus dem Zimmer heraus in den Flur verlegt.
Ohne pädagogische Betreuung und einfühlsame Begleitung.
Ich wurde nach einiger Zeit so heftig krank, dass ich mit einem Taxi nach Hause gefahren worden bin.
Eine bleibende Erinnerung an traurige Zeiten.
Anonymisierungs-ID: asi
