Von: D.W.
Name des Trägers: DAK
Dauer der Verschickung: 6 Wochen
Bericht: Insgesamt war meine Zeit dort eher „bedrückend“, aufgrund schnell geschlossener
Freundschaften zu zwei anderen Mädchen und unserer lieben Betreuerin H., habe ich die Zeit
unbeschadet überstanden.
Es war alles getaktet, sogar der Toilettengang, für mich als antiautoritär erzogenes Kind war das die
Hölle.
Das Sitzen in der Solewanne und danach das kalte abgespritzt werden mit einem Schlauch (heute
unvorstellbar). Schlimm war auch der angeordnete Mittagsschlaf. Man durfte sich auf der Liege nicht
bewegen. Die Heimleitung hatte eine einschüchternde Aura.
Vor der ärztlichen Untersuchung mussten wir uns in einem Raum bis auf die Unterhose ausziehen und
warten, bis wir an der Reihe waren… man musste dann über einen Flur laufen, um ins Arztzimmer zu
gelangen…ich fand das schlimm… nur in Unterhose. Der Arzt war mir sehr unangenehm, daran kann
ich mich noch erinnern. Ich stand direkt (nur in U-Hose) vor ihm und musste mich im Kreis drehen. Er
hat mich intensiv beäugt und an den Armen angefasst…dabei hatte ich ein ungutes Gefühl.
Ich war unter anderem zum Abnehmen in der Kur. Im Speisesaal musste ich (ganz hinten ) am
sogenannten „Diät Tisch“ sitzen, das habe ich damals als Strafe empfunden.
Heute noch esse ich gewisse Dinge nicht oder gar nicht, die ich damals essen musste…zum Beispiel
Weintrauben.
Anonymisierungs-ID: amt
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