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77776 Rippoldsau, 1973

Todesangst im Schwimmbad

Von: U.E.

Name des Trägers:

Ordensschwestern ” Orden der Schwestern der Liebe vom kostbaren Blut” Caritas
Kostenträger: 

Dauer der Verschickung: 6 Wochen
Bericht: Unter der Vorgabe, dass es sich um einen Ausflug handelt, habe ich die Reise angetreten und pö a pö in einem quälend langen Prozess realisieren müssen, dass dies gelogen war. Somit fühlte ich mich für immer und ewig der Familie entrissen.
Während der “Kur” waren täglich Ängste präsent. Diese wurden durch seelische Demütigungen und körperliche Übergriffe geschürt.
In den Nächten war absolute Stille das oberste Gebot. Die Definition von Abweichungen waren ebenso willkürlich, wie die Strafe. Diese entsprach einer körperlichen Züchtigung. Für mich bedeutete dies, dass man sich nachts und auch tagsüber niemals sicher fühlen konnte. Ich wurde ohne für mich erkennbarem Grund schallend geohrfeigt. Während der “Kur” hatte ich Geburtstag (der 6.). Das Päckchen samt Inhalt von meiner Familie durfte ich nur kurz beäugen, ehe es mir auf Nimmerwiedersehen weggenommen wurde. Gleiches galt für die Geburtstagskarte, die mir vorgelesen wurde und dann ebenfalls verschwand. Während meines Mumps – bedingten Aufenthalts auf der Kinderkrankenstation wurde ich ebenfalls gedemütigt und körperlich drangsaliert. In regelmäßigen Abständen fand ein Besuch im Schwimmbad statt. Dass ich Nichtschwimmer war, fand keinerlei Berücksichtigung, so dass ich bei jedem Schwimmbadbesuch Todesängste zu erleiden hatte. Der Weg ins Bad wurde zu Fuß bestritten. Dabei wateten wir kleinen Kinder durch einen hüfthohen Schnee. Obwohl dieser Umstand den Gang sehr beschwerlich machte, ließ man keine Rücksicht walten. Im lauten Befehlston wurden wir Kinder durch Schnee und Kälte getrieben.

Anonymisierungs-ID: ahj

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