80700 Bayern, 1967

„… unser Mund wurde mit Gewalt aufgesperrt und das Essen reingestopft …“

Von: S.A.

Dauer der Verschickung: 6 Wochen

Bericht: Meine Eltern meinten damals, ich leide unter einer Unterernährung und müsste mal zur „Kur“.

Ich war vorher noch nie Alleine von zu Hause weg und sah diesem “ Abenteuer “ mit gemischten Gefühlen entgegen.

Ich war eines der jüngsten Kinder in diesem Heim. Wir wurden von Nonnen “ versorgt “ Während des Essens reden oder trinken, war verboten. Wir mussten so lange sitzen bleiben, bis der Teller leer war. Mochten wir das Essen nicht, bekamen wir es immer wieder vorgesetzt oder unser Mund wurde mit Gewalt aufgesperrt und das Essen reingestopft. Übergab man sich dann, gab es Backpfeifen.

Kontakt zu den Eltern wurde untersagt, Briefe von den Eltern wurden nicht weitergegeben. Unsere Kuscheltiere wurden, egal ob man was falsch gemacht hat oder nicht, als Sanktionen einbehalten.

Bei den verordneten Ballspielen wurde mir der kleine Finger der linken Hand gebrochen und nicht behandelt.

Psychische und physische Übergriffe waren an der Tagesordnung…eine Kinderseele konnte gar nicht absehen, was da überhaupt passiert.

Vor lauter Verzweiflung habe ich Haarklammern geschluckt, damit man mich nach Hause schickt…Stattdessen bekam ich Sauerkraut zu essen und bekam irgendwelche Einläufe.

Meine Eltern wurden natürlich nicht informiert. Anonymisierungs-ID: amh

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