Von: E.St.
Verschickt aus (damaliger Heimatort) *: Ottobeuren
Jetzt wohnhaft in: Augsburg
Verschickungsort: Kindererholungsheim Mittelberg/Oy
Dauer der Verschickung: jeweils 4 Wochen
Bericht: Ich war vier und sechs Jahre, als ich wegen Keuchhusten in dieses Kinderheim kam.
Ich fühlte mich dort sehr wohl und gut behandelt. Sonst wäre ich bestimmt kein zweites Mal
dorthin gekommen. Die Nonnen waren streng, aber niemals übergriffig. Ich erinnere mich,
dass man öfter beten musste und dass viele Kinder nachts wegen Heimweh geweint haben.
Da ich zeitlebens „Heimweh“ nicht gekannt habe, auch nicht als Kind, war ich immer erstaunt
und es war mir unbegreiflich, warum so viele bei jeder Kleinigkeit weinten. Ich fühlte mich
daher eher stark und überlegen, obwohl körperlich sehr klein und schwach. Man war häufig
draußen, auch bei tiefem Schnee, es ging ja um Genesung der angegriffenen Lunge. Ich
wurde dabei meistens von einer Nonne an der Hand geführt. An das Essen kann ich mich
leider nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass ich immer ernorm zugenommen hatte, was
meine Eltern erfreute, weil ich eigentlich bis zu meinem 14 Lebensjahr als gravierend
„unterernährt“ galt. Man nannte es damals so. Ich bekam sogar einmal Besuch von meiner
Mutter während meines Aufenthaltes, sie war Lehrerin, auch ihr ist wohl nichts Negatives
aufgefallen. Fazit – ich hatte Glück und habe keine schlechten Erfahrungen machen müssen.
Anonymisierungs-ID: arv

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