Von: R.B.
Hallo, ich bin auch ein Verschickungskind aus Ratingen, es muss so Anfang der 70er Jahre
gewesen sein, und wir wurden in das Kinderheim nach Mittelberg / Oy gebracht.
Ich habe viele schreckliche Dinge gehört, und muss sagen, Ich bzw. unsere Gruppe hatte Glück
im Unglück.
Die älteren damals, ich glaube ab 11 Jahre wurden in separaten Nebengebäude, ehemalig für TB
Kranke gedacht, untergebracht. Wir waren eine kleine Gruppe von ca. 20 Personen.
Unsere Betreuer waren zivile, junge Erzieherinnen die, ich kann es nicht anders sagen, fair und
freundlich zu uns waren. Es waren wirklich sehr nette junge Frauen, die wir alle mochten und
gern hatten.
Von Strafen in irgendeiner Form ist mir nichts bekannt. Klar, der tägliche Mittagsschlaf in einem
Schlafsaal war nicht jedermanns Sache, wir mussten nicht schlafen, nur ruhen. Durften also
lesen z.B.
Wir sind viel spazieren gegangen, haben kleinere Touren gemacht, und am Sonntagvormittag
gab es beim Heimleiter Frühschoppen mit Bier !! ( haja.. – das war damals so)
Im Haupthaus, wo die jüngeren Kinder waren, wie ich schon sagte das wir in einem
Nebengebäude waren, sollte es wohl ganz anders zugehen. Da hörten wir Horrorgeschichten,
nichts Konkretes, nur das es dort sehr streng zugehen sollte auch mit Bestrafung. Unsere Gruppe
hatte da aber keinen direkten Kontakt zu diesen Kindern.
Ich habe jetzt wirklich einige schlimme Dinge gehört, grundsätzlich zu diesem Thema, das muss
ich sagen: Wir hatten echt Glück gehabt.
Das sind jetzt so meine Erinnerungen, und Gottseidank keine Negativen.
Anonymisierungs-ID: ala
