Von: W.M.
Dauer der Verschickung: Unbekannt
Bericht: In diesem Heim sind mein Bruder (geb. 10.1948) und ich (geb. 3.1947) von meinem
Onkel zur „Erholung“ hingefahren worden. Hier gab es nur morgens Butterbrote, zum Mittag
und Abendessen Pudding mit Vanillesauce oder einer roten Sauce, jeden Tag. So
entwickelte sich nach wenigen Tagen eine Aversion und aßen natürlich nicht alles auf. Den
Resteteller bekamen wir dann zur nächsten Mahlzeit wieder aufgetischt. Nur in kleinen
Portionen schluckten wir bis zum Erbrechen. An
Aktivitäten, Spiele usw. kann ich mich nicht erinnern, im Gegenteil, wir sollten in den
verdunkelten Schlafsaal mit ihren 3 stöckigen Betten gehen. Nach einigen Tagen war mir
wegen des Essens und der Langeweile zuviel. Ich erkundete den Zaun, fand eine defekte
Stelle, hab meinem kleinen Bruder geholfen, drüberzusteigen, sind entlang der Bahnstrecke
losmarschiert, die Polizei hat uns angehalten, sind zur Wache, haben dort endlich mal wieder
ein belegtes Brot bekommen, sind nach Köln Höhenberg gefahren worden, wo wir meinen
Eltern das alles erzählt haben. Mein Vater hat dafür gesorgt, dass dieses Heim schließen
musste.
Anonymisierungs-ID: atu

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