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Das erste offizielle Denkmal für NRW in Bad Sassendorf

Bad Sassendorf war, nach jetzigem Forschungsstand, der größte Kinderkurort in Nordrhein-Westfalen. Eigentlich sollte der Kuraufenthalt die Gesundheit der Kinder verbessern, viele kamen aber traumatisiert wieder nach Hause. Endlich erinnert das erste offizielle Denkmal in NRW an diese leidvolle Geschichte der Verschickungskinder. Denn Zehntausende Kinder wurden zwischen 1950 und 1990 nach Bad Sassendorf zur Kur geschickt.

In der meist 6 Wochen dauernden Kur ohne Eltern wurden viele Kinder zum Essen gezwungen. Wer sich weigerte, wurde mit dem Kopf ins Essen gedrückt. Erbrochenes musste wieder gegessen werden. Moorbäder waren oft so heiß, so dass sich die Kinder Verbrennungen zuzogen. In der Nacht herrschte striktes Toilettenverbot. Wer das nicht aushielt, wurde in einen dunklen Lagerraum gesperrt oder musste in einer Ecke stehen mit nackten Füssen, stundenlang. Den Betreuerinnen war es egal, dass dabei Exkremente an den Beinen herunterflossen.

Das Denkmal, initiiert vom Verein Aufarbeitung Kinderverschickungen NRW e.V. und vom Förderverein Westfälische Salzwelten e.V. und gestaltet von der renommierten Hamburger Künstlerin Heike Fischer-Nagel, trägt den Namen “Wundmal” und soll nicht nur an das Leid erinnern, sondern auch einen Ort der Begegnung schaffen. 

Die offizielle Enthüllung findet am Dienstag, den 9. April 2024, um 11 Uhr am Gradierwerk in Bad Sassendorf statt. Grußworten werden sprechen:

  • Malte Dahlhoff, Bürgermeister der Gemeinde Bad Sassendorf, 
  • Christian Fritsch vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen sowie 
  • Detlef Lichtrauter, Vorsitzender des Vereins “Aufarbeitung Kinderverschickungen-NRW e.V.”
  • Die Künstlerin Heike Fischer-Nagel
  • Anwesend sind auch Betroffene, die nach Bad Sassendorf verschickt wurden. Sie werden ein Grußwort von Isabelle Nünninghoff verlesen, der Heimortkoordinatorin von Bad Sassendorf und ehemaligen Leiterin der Recherchegruppe.

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