Von: A. B.
Name des Trägers: Kreis Höxter Haus Warburg auf Norderney
Dauer der Verschickung: 4 bis 6 Wochen?
Bericht: Ich war, soweit ich weiß, noch kein Schüler, als ich als fünftes von sieben Kindern
regelrecht mutterseelenallein mit einem Zug (Dampflock) nach Norderney verschickt wurde.
Der Start war am Bahnhof Bad Driburg. Betreuerinnen, so meine ich mich zu erinnern, haben
mich in Empfang genommen.
Mich plagte von Anfang bis Ende fürchterliches Heimweh. Und dieses nahm überhaupt nicht ab.
Da wir neuapostolisch waren hatte mein Vater dafür gesorgt, dass jeden Sonntag zwei fremde
Männer mich vom Heim zur Kirche abhalten.
Ich hatte immer unwahrscheinlich Angst.
Es war für mich Horror.
Noch heute meide ich Einrichtungen und verspüre unbeschreibliche Angstzustände, sobald ich
nur daran denke.
Ich erinnere mich an einem Zeitungsartikel, der damals in der Familie diskutiert wurde,
natürlich an mir vorbei. Trotzdem bekam ich, neugierig wie Kinder sind, mit dass die
Heimleitung einem Raubmord auf Norderney zum Opfer fiel. Und dennoch sollte ich wieder
verschickt werden.
Ich war seit frühester Kindheit schwer asthmatisch.
Soweit zunächst.
Anonymisierungs-ID: apy

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